Broschüre: Solidarische Netzwerke – Ein Leitfaden

Das Seattle Solidarity Network (kurz SeaSol) ist eine kleine, aber wachsende Arbeiter*innen- und Mieter*innenorganisation. Sie nutzt gegenseitige Hilfe und Kollektive direkte Aktionen um konkrete Forderungen durchzusetzen. SeaSol wurde Ende 2007 von Mitgliedern der Basisgewerkschaft Industrial Workers of the World (IWW) gegründet, ist basisdemokratisch, besteht ausschließlich aus Freiwilligen, hat keine Anführer*innen und keine regemäßigen Einkünfte außer kleine Spenden von Privatpersonen. Sie haben erfolgreiche Kämpfe gegen Chef*innen und Vermieter*innen geführt. Dabei ging es unter anderem um Lohnklau, verweigerte Reperaturen, einbehaltene Mietkautionen, unverschämte Gebühren und dreiste Anzeigen.

Diese Broschüre ist für Menschen, die Ressourcen suchen, um sich selbst zu organisieren und die ähnliche solidarische Strukturen gründen wollen. Sie bietet einen Leitfaden, wie die SeaSol aufgebaut ist und weshalb sie weiterwächst.

Translation: program on ‚Justice‘ published in English

In the section of our program the translation of the part on justice can now be found. With justice we mean the dealing with conflicts. Often the use of violence is at the center of this. In this part of the program we try to find answers to:

    • How does justice function in capitalist society and why do we think that something fundamental has to be changed about this? How do contemporary institutional and structural discrimination and violence relate to the origins of the current justice system and its institutions?
    • How could we deal with conflicts in a classless society? Which concrete structures could be there and what are important primary principles for this?
    • Which contradictions will we encounter in a transitional period?
    • And what can we already do today? What can we start constructing, change and demand to bring those long-term goals closer?

As always we look forward for reactions, discussions, contributions and contradictions. Here you can go to our program on justice.

Ein Dorf am Tagebau und ein Anarchismus in jeder Subkultur

von Projektgarten AAA (Pödelwitz) & Perspektive Selbstverwaltung (Berlin)

3.1.2022 mit Küfa ab 20 Uhr
Braunschweiger Str. 53/55, Berlin

Geschichten, Erfahrungsaustausch und Diskussion über den Kampf für Selbstverwaltung in und mit der Gesellschaft. In Pödelwitz (im Leipziger Braunkohlerevier) kämpfen Menschen seit über 10 Jahren um das Dorf vor der Braunkohle-Baggerkante zu retten. Der Protest verbindet Dorfbewohner*_innen,* Aktivist_innen und eine Pfarrerin. Es hat sich gelohnt! Pödelwitz bleibt! Und jetzt ist die Frage, wie wird zusammen ein neues Dorf aufgebaut? In Berlin fragt sich eine anarchistische Organisation im Aufbau: wie überwindende wir Grenzen der Subkultur in unserer politischen Arbeit? Wie kann unsere Arbeit gesellschaftlich sein? Und was ist überhaupt diese Gesellschaft? „Ein Dorf am Tagebau und ein Anarchismus in jeder Subkultur“ weiterlesen

Perspektive Selbstverwaltung zu Besuch beim Podcast Übertage: „Über Gerechtigkeit“

Zwei Menschen von Perspektive Selbstverwaltung waren zu Besuch beim Übertage-Podcast um über unseren kürzlich veröffentlichten Programmteil zum Thema Gerechtigkeit zu sprechen. Ein Gespräch darüber, wie der Umgang mit Konflikten in einer klassenlosen Gesellschaft aussehen kann, wie wir dahin kommen und was wir jetzt schon machen können.

Der Podcast ist hier unten direkt zu hören via Soundcloud sowie auf anderen Plattformen.

Auf Soundcloud sind auch weitere Folgen des Übertage-Podcasts zu finden. Vergangenen September sprach ein anderes Mitglied von PS in Folge 32 u.a. über revolutionäre Lebensgestaltung.

Programmteil ‚Gerechtigkeit‘ ab jetzt online

Mit Gerechtigkeit meinen wir den Umgang mit Konflikten, wobei oft die Ausübung von Gewalt im Mittelpunkt steht.

      • Wie funktioniert Gerechtigkeit in der kapitalistischen Gesellschaft und wieso denken wir, dass wir daran grundlegend etwas verändern müssen? Wie hängt die heutige institutionelle und strukturelle Diskriminierung und Gewalt mit dem Ursprung des Justizsystems und seiner Institutionen zusammen?
      • Wie können wir in einer klassenlosen Gesellschaft mit Konflikten umgehen, welche konkreten Strukturen kann es dafür geben und was sind wichtige Grundsätze davon?
      • Welche Widersprüche werden uns in einer Übergangsphase begegnen?
      • Und was können wir heute schon selber aufbauen, verändern und fordern um den langfristigen Zielen näher zu kommen?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen wir uns in diesem Programmteil und werfen dabei neue Fragen auf.

Wir freuen uns wie immer über Ergänzungen, Widerspruch und Diskussionsbeiträge.

Hier geht es zum Programmteil Gerechtigkeit.

Audiomitschnitt: Vortrag zur Notwendigkeit eines anarchistischen Programms

Eine Präsentation an den Anarchistischen Tagen Potsdam im September 2021.

In dem Vortrag stellen wir unsere Organisation im Aufbau vor und geben eine kurze Einführung in die Theorie des Especifismo.

Danach teilen wir unsere Motivationen das Programm zu schreiben und sprechen über unsere Erfahrungen während des Schreibprozesses.

Außerdem geht es um die Rolle, die ein solches Programm spielen kann und wie wir anarchistische Politik als ernsthafte Alternative und Herausforderung für den Status quo in die Gesellschaft einbringen können.

Hier gehts zum Audiomitschnitt inklusive Präsentation.

Besten Dank an die Anarchistischen Tage Potsdam fürs Aufnehmen und Zusammenschneiden.

Willst du den Vortrag in live hören und anschließend mit uns diskutieren? Dann lade uns gerne ein!

 

 

Anarchistisch Deutsche Wohnen Enteignen? 

Fragend streiten wir voran!

Deutsche Wohnen Enteignen, ein „Schritt in die richtige Richtung“? Oder ein Reformversuch, den es notfalls offen zu bekämpfen gilt? Eine Verarsche von Mieter*innen oder ein sinnvoller Schritt in der Radikalisierung der Bewegung? In den letzten Wochen ist in Berlin eine spannende schriftliche Diskussion um die Frage: Was tun mit Deutsche Wohnen & Co. enteignen (DWE), mit Beiträgen unterschiedlichster Anarchist*innen entstanden. Angefangen mit dem Rausschmiss* eines Unterschriftensammlers beim Kronstadtkongress‘[1]Über gesellschaftliche Annäherung und Abgrenzung’ und ‘Die Enteignung der Hausbesitzer’ entstand eine Debatte, die längst über DWE hinausgeht und über das Verhältnis von uns Anarchist*innen zu Reformen handelt. Einige grundsätzliche Punkte unserer Sicht haben wir bereits in dem Text ‘DWE adé?!’[2]‘DWEadé’ ausgeführt. Mit diesem Diskussionsbeitrag wollen wir auf einige Fragen und Kritiken der letzten Beiträge[3]‘Das eine sagen, das andere tun’[4]‘Enteignung & soziale Revolution’ eingehen. Wie passen Reformen und Anarchismus zusammen? Was können konkrete nächste Schritte mit DWE sein? Wie wollen wir reale Veränderung bewirken? Hier kommen einige Vorschläge.

„Anarchistisch Deutsche Wohnen Enteignen? “ weiterlesen

Broschüre: Especifismo – Die spezifisch anarchistische Organisation

Especifismo ist eine anarchistische Organisationstheorie, die in den 1970er Jahren in Südamerika entwickelt wurde. Especifismo kann grob mit “Spezifismus” übersetzt werden. Die Theorie besagt, dass sich Anarchist*innen nicht nur in sozialen Bewegungen engagieren, sondern sich auch in ihren eigenen Organisationen organisieren müssen – einer spezifisch anarchistischen Organisation. Die Theorie baut auf den Ideen von Errico Malatesta, dem sogenannten Plattformismus und den Erfahrungen verschiedener revolutionärer Bewegungen in Europa und Südamerika auf.

Innerhalb des Spezifismus wird ein  Schwerpunkt auf die Beziehung zwischen Theorie und Praxis gelegt. Die Theorie muss sich auf die Praxis stützen und umgekehrt, sie muss die Praxis vertiefen und verfeinern. Voneinander getrennt sind beide wertlos.

Außerdem liegt ein Fokus darauf, wie die spezifisch anarchistische Organisation sich der Gesellschaft und sozialen Bewegungen gegenüber verhält, und was ihre Rolle innerhalb der sozialen Transformation, die wir anstreben, ist.

Diese Broschüre vereint drei wichtige Texte über die und von der spezifistischen Bewegung, die zusammen einen Einblick in die Theorie des Spezifismus geben. Kapitel IV der Broschüre – ‚Die spezifisch anarchistische Organisation‘ – ist hier erstmalig ins Deutsche übersetzt. Mit dieser Veröffentlichung wollen wir die Theorie der Espezifistas aus Südamerika einem breiteren Publikum zugänglich machen.