Bericht zur Infoveranstaltung „Aufstand in Sudan“ am 07.02.22

[English Version below]

Was wisst ihr eigentlich über die Revolution in Sudan?

Bei der Infoveranstaltung gestern haben wir mal wieder gemerkt, wie wenig in den westlichen Medien darüber berichtet wird. Aktivisten von Sudan Uprising Germany und eine Aktivistin der Widerstandsbewegung vor Ort haben ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit uns geteilt.

Eine erste kurze Zusammenfassung.

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Zu den Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze

Nein zum amerikanischen, russischen, europäischen und chinesischen Imperialismus

Von Tommy Ryan, Mitglied von Perspektive Selbstverwaltung
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Es geht durch die Welt ein Geflüster
Arbeiter, hörst du es nicht?
Das sind die Stimmen der Kriegsminister
Arbeiter, hörst du sie nicht?
Es flüstern die Kohle- und Stahlproduzenten
Es flüstert die chemische Kriegsproduktion
Es flüstert von allen Kontinenten […]

Heimlicher Aufmarsch, Erich Weinert

 

In den letzten Monaten haben die Spannungen an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland stetig zugenommen. Schon seit Monaten warnen die Vereinigten Staaten vor der zunehmenden Konzentration russischer Truppen in der Nähe der ukrainisch-russischen Grenze. Noch im Dezember bestritten die russischen Minister, dass diese Aufstockung irgendetwas mit der Situation in der Ukraine zu tun habe, und erklärten, sie sei nur Teil einer regulären Übung.{{Russia denies looking for pretext to invade Ukraine , https://apnews.com/article/russia-officials-ukraine-invasion-f58cbbd7eca51cccf74ebd4be68484e8}} Inzwischen wissen wir, dass dies nicht stimmt. Putin stellt Forderungen an die Ukraine und die Nordatlantische Allianz (NATO). Er will eine Pufferzone zwischen Russland und den NATO-Staaten aufrechterhalten, und die Ukraine – von vielen russischen Nationalisten als Teil Russlands betrachtet – soll Teil dieses Puffers bleiben. Aus diesem Grund fordert Putin, dass die Ukraine nicht der NATO beitritt und dass sowohl die USA als auch Europa aufhören, ihren Einfluss{{Dabei ist zu beachten, dass Russland seinen Einfluss in der Ukraine nach dem Aufstand von 2014 verloren hat, als der prorussische Präsident Janoekovytsj gestürzt wurde.}} in den an Russland angrenzenden Ländern zu suchen.{{Russia demands US, NATO response next week on Ukraine,  https://www.aljazeera.com/news/2022/1/14/russia-demands-us-nato-response-next-week-on-ukraine}}

In der Zwischenzeit bombardieren die Medien im Westen die Öffentlichkeit mit Bildern von russischen Panzern und Infanterieübungen – mit Bildern der drohenden Gefahr aus dem Osten. Diese Informationen werden nun als Vorwand genutzt, um Waffenverkäufe und -lieferungen an die Ukraine zu legitimieren.{{US sends first shipment of military aid to Ukraine amid standoff with Russia, https://www.euronews.com/2022/01/22/us-sends-first-shipment-of-military-aid-to-ukraine-amid-standoff-with-russia}} Mit Sicherheit wird die Waffenindustrie froh sein, dass ein weiterer schwelender Konflikt am Horizont auftaucht, für den sie die Waren liefern kann – die europäischen Länder Frankreich und Deutschland gehören zu den fünf größten Waffenexporteuren der Welt.{{Was die Europäische Union betrifft, so ist die Rüstungsindustrie in Deutschland und Frankreich ein relativ großer Wirtschaftszweig. Weitere Informationen findest Du in SIRPI, International arms transfers (2021), https://www.sipri.org/research/armament-and-disarmament/arms-and-military-expenditure/international-arms-transfers und in einem sehr ausführlichen Bericht über das Verhältnis von europäischem Waffenhandel und Vertreibung, dem Bericht des Transnational Institute mit dem Titel „Smoking Guns“ (2021): https://www.tni.org/en/publication/smoking-guns (EN)(DE)(FR)(ES)}}

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7. Feb. Diskussions- und Infoveranstaltung zum Aufstand in Sudan

Mit aktuellen Infos über die Aufstände im Sudan von Sudan Uprising Germany (Input auf Englisch)

With the latest information about the uprising in Sudan by Sudan Uprising Germany (input in English) (English infos below👇)

Wie kann eine kontinuierliche anarchistische Unterstützung für Aufstände im Ausland aussehen, aus der Perspektive der privilegierten westeuropäischen Situation?

Denn, viel zu oft ist es viel zu wenig ein Solifoto zu machen, einen Tweet abzusetzen oder eine Petition zu unterschreiben. Viel zu oft ist unsere Berührung mit wichtigen Kämpfen im Ausland viel zu flüchtig. Und leider ist die Aufforderung: ‚macht zuhause Revolution‘ immer noch nicht in Sichtweite. Was sind Dinge, die wir trotzdem tun können? Welche Lücken klaffen in vorhandener Unterstützung von Bewegungen im Ausland, die vielleicht nur aus anarchistischer Perspektive gefüllt werden können? Und welche Form von Unterstützung könnte eine breitere und langfristige Welle von internationaler Unterstützungsarbeit lostreten? – Das sind Fragen die wir uns stellen. Antworten haben wir (noch) keine Parat. Wir hoffen mit euch einige finden zu können.

Montag, 07.02., 20.00 Uhr
Braunschweiger Str. 53/55
Bitte kommt alle getestet

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Zwischen Neoliberalismus und Revolution – Textsammlung zu den Protesten in Belarus

Belarus hat seit August 2020 die größten Proteste seiner Geschichte erlebt. Über drei Monate lang gingen wöchentlich hunderttausende Menschen auf die Straßen, um den Rücktritt des Diktators Lukashenko, Neuwahlen und Freiheit für politische Gefangene zu fordern.

Massive Repression und der Winter haben zur Folge, dass die Intensität der Proteste stark abgenommen hat. Nur noch sehr vereinzelt finden Demonstrationen oder Aktionen statt. Nun allerdings wird von der Opposition wieder dazu aufgerufen, auf die Straßen zu gehen: am 9. Mai – am Tag es Sieges über den Nationalsozialismus – an dem im ganzen Land Militärparaden geplant sind.

Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass dies der erste Anfang einer neuen Protestwelle mit revolutionärem Potential sein wird. Noch zu viele Aktivist*innen sitzen im Knast, die anarchistische Bewegung ist besonders stark davon betroffen.

Wir möchten hier gerne eine Brochüre mit verschiedenen Texten teilen, die im Oktober – November 2020, während der Aufstände, im Lowerclassmagazine erschienen sind. Diese Textsammlung beschäftigt sich mit den Fragen: Wieso gingen die Menschen in Belarus auf die Straße? In welchem Zusammenhang standen die Proteste zur ökonomischen Geschichte Belarus, und welche Parallelen lassen sich zu anderen ehemaligen Sowjetstaaten ziehen? Welche Rolle hat die anarchistische Bewegung?

Außerdem möchten wir euch auf eine Broschüre der belarusischen Gruppe Pramen aufmerksam machen, die im April veröffentlicht wurde: „Uprising in Belarus from anarchist perspective

Die Gefangenen in Belarus brauchen noch immer unsere Unterstützung, viele sind noch immer im Knast. Schreibt ihnen Briefe oder spendet an das Anarchist Black Cross Belarus.

Aufruf für Solidarität mit dem Aufstand in Weißrussland

Von unseren Genoss*innen von Anarchist Black Cross Dresden. Wir wollen euch gerne auch aufmerksam machen auf ihre Übersetzung von einen Interview mit den Anarchist*innen von PRAMEN.

 

Zum ersten Mal in der Geschichte von Belarus rebellieren Menschen im ganzen Land gegen die Diktatur. Viele Tausende von Demonstrationen finden nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in Kleinstädten statt. Die Menschen gehen auf die Straßen und protestieren nicht nur friedlich gegen die Autorität, sondern kämpfen gegen den Staatsapparat – sie helfen Freund:innen und Mitstreiter:innen und gehen in den Konflikt mit der Polizei.

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