Broschüre: Solidarische Netzwerke – Ein Leitfaden

Das Seattle Solidarity Network (kurz SeaSol) ist eine kleine, aber wachsende Arbeiter*innen- und Mieter*innenorganisation. Sie nutzt gegenseitige Hilfe und Kollektive direkte Aktionen um konkrete Forderungen durchzusetzen. SeaSol wurde Ende 2007 von Mitgliedern der Basisgewerkschaft Industrial Workers of the World (IWW) gegründet, ist basisdemokratisch, besteht ausschließlich aus Freiwilligen, hat keine Anführer*innen und keine regemäßigen Einkünfte außer kleine Spenden von Privatpersonen. Sie haben erfolgreiche Kämpfe gegen Chef*innen und Vermieter*innen geführt. Dabei ging es unter anderem um Lohnklau, verweigerte Reperaturen, einbehaltene Mietkautionen, unverschämte Gebühren und dreiste Anzeigen.

Diese Broschüre ist für Menschen, die Ressourcen suchen, um sich selbst zu organisieren und die ähnliche solidarische Strukturen gründen wollen. Sie bietet einen Leitfaden, wie die SeaSol aufgebaut ist und weshalb sie weiterwächst.

Broschüre: Especifismo – Die spezifisch anarchistische Organisation

Especifismo ist eine anarchistische Organisationstheorie, die in den 1970er Jahren in Südamerika entwickelt wurde. Especifismo kann grob mit “Spezifismus” übersetzt werden. Die Theorie besagt, dass sich Anarchist*innen nicht nur in sozialen Bewegungen engagieren, sondern sich auch in ihren eigenen Organisationen organisieren müssen – einer spezifisch anarchistischen Organisation. Die Theorie baut auf den Ideen von Errico Malatesta, dem sogenannten Plattformismus und den Erfahrungen verschiedener revolutionärer Bewegungen in Europa und Südamerika auf.

Innerhalb des Spezifismus wird ein  Schwerpunkt auf die Beziehung zwischen Theorie und Praxis gelegt. Die Theorie muss sich auf die Praxis stützen und umgekehrt, sie muss die Praxis vertiefen und verfeinern. Voneinander getrennt sind beide wertlos.

Außerdem liegt ein Fokus darauf, wie die spezifisch anarchistische Organisation sich der Gesellschaft und sozialen Bewegungen gegenüber verhält, und was ihre Rolle innerhalb der sozialen Transformation, die wir anstreben, ist.

Diese Broschüre vereint drei wichtige Texte über die und von der spezifistischen Bewegung, die zusammen einen Einblick in die Theorie des Spezifismus geben. Kapitel IV der Broschüre – ‚Die spezifisch anarchistische Organisation‘ – ist hier erstmalig ins Deutsche übersetzt. Mit dieser Veröffentlichung wollen wir die Theorie der Espezifistas aus Südamerika einem breiteren Publikum zugänglich machen.

Veröffentlichung der ersten Teile unseres Programms


Endlich ist es soweit, die ersten Abschnitte unseres Programms für eine Libertäre Gesellschaft und den Weg dorthin sind veröffentlicht. Wir freuen uns über Rückmeldungen, aber vor allem darauf das Geschriebene gemeinsam mit euch in die Tat umzusetzen.

Hier geht es direkt zu den Programmteilen:

Die ersten Teile unseres Programms gibt es auch als Broschüre. Diese könnt ihr hier runterladen: Programm für eine libertäre Gesellschaft (Einleitung, Selbstverwaltung)

Zwischen Neoliberalismus und Revolution – Textsammlung zu den Protesten in Belarus

Belarus hat seit August 2020 die größten Proteste seiner Geschichte erlebt. Über drei Monate lang gingen wöchentlich hunderttausende Menschen auf die Straßen, um den Rücktritt des Diktators Lukashenko, Neuwahlen und Freiheit für politische Gefangene zu fordern.

Massive Repression und der Winter haben zur Folge, dass die Intensität der Proteste stark abgenommen hat. Nur noch sehr vereinzelt finden Demonstrationen oder Aktionen statt. Nun allerdings wird von der Opposition wieder dazu aufgerufen, auf die Straßen zu gehen: am 9. Mai – am Tag es Sieges über den Nationalsozialismus – an dem im ganzen Land Militärparaden geplant sind.

Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass dies der erste Anfang einer neuen Protestwelle mit revolutionärem Potential sein wird. Noch zu viele Aktivist*innen sitzen im Knast, die anarchistische Bewegung ist besonders stark davon betroffen.

Wir möchten hier gerne eine Brochüre mit verschiedenen Texten teilen, die im Oktober – November 2020, während der Aufstände, im Lowerclassmagazine erschienen sind. Diese Textsammlung beschäftigt sich mit den Fragen: Wieso gingen die Menschen in Belarus auf die Straße? In welchem Zusammenhang standen die Proteste zur ökonomischen Geschichte Belarus, und welche Parallelen lassen sich zu anderen ehemaligen Sowjetstaaten ziehen? Welche Rolle hat die anarchistische Bewegung?

Außerdem möchten wir euch auf eine Broschüre der belarusischen Gruppe Pramen aufmerksam machen, die im April veröffentlicht wurde: „Uprising in Belarus from anarchist perspective

Die Gefangenen in Belarus brauchen noch immer unsere Unterstützung, viele sind noch immer im Knast. Schreibt ihnen Briefe oder spendet an das Anarchist Black Cross Belarus.