Filmscreening: Factory to the workers – Tvornica Radnicima von Srđan Kovačević

  • 🕧 Fr 21.04. – 19 Uhr
  • 📍 MaHalle – Waldemarstraße 110 – Kreuzberg
  • 🍿 Kostenlos – kroatisch mit englischen Untertiteln
  • 👉 Perspektive Selbstverwaltung 🤝 Lieferando Workers Collective

2005 besetzt die Belegschaft einer kroatischen Firma ihre Fabrik zur Herstellung von Werkzeugen. Seitdem verwalten sie ihre Fabrik kollektiv. Nach dem Ende Jugoslawiens und der Rückkehr des Kapitalismus im post-sozialistischen Teil Europas sind sie das einzige erfolgreiche Beispiel. Doch auch sie haben mit den Bedingungen des globalen Marktes zu kämpfen. Filmemacher Srđan Kovačević hat sie über fünf Jahre begleitet. Am Ende bleibt die Frage: Kann ein einzelnder kollektiver Betrieb am Rand des Kapitalismus überleben oder braucht es mehr?

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=x4DKVduVVMI

Veranstaltung: Arbeiter*innenselbstverwaltung als soziale Perspektive: Vio.Me in Thessaloniki, Griechenland

English below

18. Februar, 16.00 Uhr
New Yorck, im Bethanien
Marielle-Franco-Platz 2A (Mariannenplatz 2A)

Die besetzte, selbstverwaltete Fabrik von Vio.Me. besteht nun schon seit 10 Jahren. Nach der Schließung der alten Filkeram-Johnson-Fabrik durch die Eigentümerin beschlossen die Arbeiter*innen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und nicht untätig zu bleiben. Mit der Besetzung der Fabrik und der Entscheidung, unter Arbeiterselbstverwaltung zu arbeiten, beschlossen die Arbeiter*innen, die Produktion auf eine soziale und ökologische Weise umzustellen. Aus dem Fliesenkleber stellt Vio.Me. nun ökologische Reinigungsmittel für alle Verwendungszwecke her, und zwar zu Preisen, die für die breite Gesellschaft erschwinglich sind. „Veranstaltung: Arbeiter*innenselbstverwaltung als soziale Perspektive: Vio.Me in Thessaloniki, Griechenland“ weiterlesen

Redebeitrag der Ökosektion bei der Demonstration für den Erhalt von Lüzerath

Am Sonntag 5. Februar fand eine Demonstration statt unter dem Motto ‚Lüzerath lebt weiter – Bewegungen lassen sich nicht räumen‘. Perspektive Selbstverwaltung war anwesend und hielt einen Redebeitrag:

Die Räumung von Lützerath ist eine weitere eingerissene Brandmauer auf dem Weg in die Klimakrise. Wir, als Individuen und als Bewegung, wir haben immer wieder mit harten Rückschlägen zu kämpfen. Während wir hier stehen, werden weitere Besetzungen angegriffen: in der Nähe von Dresden wird ab nächster Woche der „Heibo“ geräumt. Die Besetzer*innen kämpfen für einen Wald, unter dem Kies abgebaut werden soll. Auch im Fechenheimer Wald nahe Frankfurt verteidigen mutige Menschen unsere Zukunft. Dort wird ein weiteres lebendiges Ökosystem brutal gekillt, wachsende Bäume müssen weichen für tonnenweise Asphalt, Leitplanken, Stau.

Der Heibo, der Fecher, Lützerath: diese Orte, die wir in dieser Rodungssaison verteidigen wollen, reihen sich ein in eine lange Tradition.

Vor zwei Jahren haben wir ganz ähnliches im Dannenröder Wald erlebt, vor vier Jahren kämpften wir im Hambacher Forst gegen die gleichen Kohlebagger, die jetzt Lützerath zerstören. Und auch vor über 40 Jahren haben sich bei den Anti-Atomkraft-Protesten im Wendland bereits Menschen zusammengetan, um auf bedrohtem Boden solidarisch zusammenzuleben. Das gleiche passierte damals auch in Frankfurt, wo gegen den Bau der Startbahn West am Flughafen Widerstand geleistet wurde. An all diesen Orten entstanden Dorfbesetzungen, Ackerbesetzungen und Waldbesetzungen, Hüttendörfer und Blockaden.

Und immer wieder wurde geräumt. Immer wieder wurden wir und unsere Genoss*innen verletzt. Immer wieder gab es Tote zu betrauern. Immer wieder haben wir Kämpfe verloren. Immer wieder fielen Hundertschaften, Wasserwerfer, Helikopter in unsere bedrohten Freiräume ein und versuchten, sie zu zerstören.

Warum machen wir trotzdem weiter? Warum gibt es auch nach Jahrzehnten der Umwelt- und Klimabewegung weiterhin Aktionen, Projekte, Besetzungen?

Dafür gibt es ganz sicher so viele Gründe, wie es Menschen gibt, die mit uns kämpfen. Aber eins möchten wir heute besonders herausstellen:

Lützerath und all die anderen besetzten, befreiten, verteidigten oder verlorenen Orte waren ganz besondere Freiräume. Es sind Orte der Utopie, des Lachens und der gemeinsamen Lagerfeuer. Es sind Orte des Lernens und der stundenlangen Gespräche mit vorher völlig Fremden Menschen. Das mag kitschig klingen, aber es ist die Wahrheit. Immer wieder trifft man Menschen, die sagen, dass sie in Besetzungen zum ersten Mal sie selbst sein konnten. Dass sie neues Selbstbewusstsein erlangt haben. Dass sie zum ersten Mal Solidarität und Gemeinschaft erfahren haben und dass sie jetzt wissen: es gibt etwas, dafür lohnt es sich zu kämpfen.

Viele von uns kennen das beißende Gefühl von Pfefferspray in den Augen und auf der Haut, die Angst angesichts eines erhobenen Knüppels, die weiße Leere in der Polizeizelle. Aber wir sind bereit, diesen Preis in Kauf zu nehmen, denn wir haben gespürt, dass es eine bessere Welt geben kann. Wir wissen, dass es keine Befehle und keine Hierarchien braucht, um eine schlagkräftige Aktion zu organisieren. Und wenn wir gemeinsam Barrikaden bauen, in der Küche für Alle das Gemüse schnippeln, alte Lieder singen, dann greifen wir nach der Freiheit, die uns verwehrt geblieben ist. Wir brauchen den Staat nicht, der mit RWE und anderne Konzernen Hand in Hand arbeitet. Wir sind besser dran ohne die Polizei, die uns verprügelt, wenn wir eine bessere Zukunft wollen. Wir sind stark, wenn wir uns selbst organisieren.

Organizing under a military dictatorship. An interview with Sudanese Anarchist Gathering

Two pictures. Left a picture of some anarchists in demonstration. They hold white flags with red circled A's. On the right: Two anarchists holding a red and black flag with a white circled A on it.
Two pictures of anarchists in Sudan

[Schau hier für die deutschsprachicher Übersetzung des Interviews]

As the internationalist section of the anarchist organization Perspective Selfmanagement, this summer we spoke with various revolutionary groups in Sudan about their work and the political processes on the ground. The following interview with the group „Sudanese Anarchist Gathering“ was done by e-mail. Due to the language barrier(s), a difference in political socialization and terminology, some difficulties arose in our communication. This has greatly delayed the publication of the interview which was held August 2022. Questions as well as answers have been translated and edited for better readability. However, we are now happy to share the interview and understand the previously mentioned hurdles as a logical part of internationalist work. „Organizing under a military dictatorship. An interview with Sudanese Anarchist Gathering“ weiterlesen

Organisieren unter einer militärischen Diktatur. Ein Interview mit Sudanese Anarchist Gathering

Zwei Bilder mit Anarchisten in Sudan. Linkes Bild: Anarchisten während einer Demonstration. Sie tragen weißen Fahnen mit einem roten umkreisten A. Das Bild rechts: Zwei Anarchisten halten eine schwarz-rote Fahne mit einem weißen umkreisten A hoch.
Zwei Bilder von Anarchisten in Sudan.

[Look here for the English translation of the interview]

Als internationalistische Sektion der anarchistischen Organisation Perspektive Selbstverwaltung haben wir in diesem Sommer mit verschiedenen revolutionären Gruppen im Sudan über ihre Arbeit und die politischen Prozesse vor Ort gesprochen. Das folgende Interview mit der Gruppe „Sudanese Anarchist Gathering“ ist per Mail entstanden. Aufgrund der Sprachbariere(n) und der unterschiedlichen politischen Sozialisation und Begrifflichkeiten haben sich in unserer Kommunikation miteinander einige Schwierigkeiten ergeben. Dadurch hat sich die Publikation des Interviews stark verzögert (August 2022). Fragen sowie Antworten wurden zur besseren Lesbarkeit übersetzt und redaktionell bearbeitet. Wir freuen uns jetzt aber das Interview teilen zu können und verstehen die vorher genannten Hürden als logischen Bestandteil internationalistischer Arbeit. „Organisieren unter einer militärischen Diktatur. Ein Interview mit Sudanese Anarchist Gathering“ weiterlesen

Klasse, Klassismus und Ableismus in der politischen Organisierung und in Alltagskämpfen

Der folgende Text über Klasse, Klassismus und Ableismus in der politischen Organisierung und in Alltagskämpfen wurde als PS-Redebeitrag für den Care-Block geschrieben. Letzten Endes wurde er nicht gehalten was unterschiedliche Gründe hat. Jedoch lässt die Tatsache, dass wir als PS es nicht geschafft haben diesen Themen öffentlich eine Bühne zu bieten, unserer Meinung nach darauf schließen, dass auch innerhalb unserer eigenen Strukturen noch viel passieren muss! Wir als Gesundheitssektion wollen uns dafür gerne den Hut aufsetzen und sehen die Veröffentlichung des Beitrags hier als Ausgangspunkt um über die Themen Ableismus und Klasse / Klassismus weiter nachzudenken und zu sprechen.

„Klasse, Klassismus und Ableismus in der politischen Organisierung und in Alltagskämpfen“ weiterlesen

Programm der Anarchistischen Studenten-Union

Als Teil der Berichterstattung über die revolutionären Entwicklungen und die anarchistische Organisierung in Sudan publizieren wir hier folgende Übersetzung des Gründungsprogramms der Anarchistischen Studenten-Union. Die Union hat sich an der Universität von Dongola, einer kleinen Stadt im Norden Sudans, gebildet.

Bild: Treffen der Anarchistische Studenten-Union an der Universität in Dongola, Sudan
Bild: Treffen der Anarchistische Studenten-Union in Dongola, Sudan

„Programm der Anarchistischen Studenten-Union“ weiterlesen

Rückblick auf die erste Kiezversammlung Lichtenberg

Am Sonntag 6.11. fand die erste Lichtenberger Kiezversammlung statt. Wir schreiben diesen Bericht für alle, die auch in ihren Vierteln eine Versammlung starten wollen und ein bisschen Inspiration brauchen. Wir freuen uns auf eure eigenen Berichte und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Perspektive Selbstverwaltung hat die Kiezversammlung supportet und hostet hier dessen Gastbeitrag: „Rückblick auf die erste Kiezversammlung Lichtenberg“ weiterlesen

Redebeitrag der Umverteilen-demo am 12. Nov.

Bei der Umverteilen-Demo am 12. November hat unsere Gesundheitssektion gemeinsam mit Gesundheit statt Profite, Care Revolution, den Kritischen Mediziner*innen und weiteren den Care-Block organisiert.

Danke an alle die dabei waren, auch an den Widerklang-Chor!
Unseren Redebeitrag von dem Tag könnt ihr euch hier gekürzt anhören oder unten in voller Länge nachlesen: „Redebeitrag der Umverteilen-demo am 12. Nov.“ weiterlesen

Strategiepapier der Gesundheitssektion

Das Gesundheitssystem der BRD hat viele Mängel und Schwachstellen. Schlechte Arbeitsbedingungen in Pflege und Krankenhäusern oder die Unmenschlichkeit der Fallkostenpauschalen, durch die Patient:innen zu Geldbeträgen in Rechnungstabellen werden, sind nur zwei der größeren akuten Probleme. Es gibt also viel zu tun, um die Gesundheitsversorgung für alle Beteiligten zu verbessern. Doch wie kann so etwas funktionieren? In einem ersten Schritt haben wir als Gesundheitssektion von Perspektive Selbstverwaltung ein Strategiepapier geschrieben, welches wir hiermit vorstellen. Für Anmerkungen und Kritik sind wir natürlich offen, schreibt gern an.

Verbunden damit auch die Einladung an alle Interessierten: Wir freuen uns sehr über neue Gesichter und laden euch herzlich zur Beteiligung an der Gesundheitssektion ein. „Strategiepapier der Gesundheitssektion“ weiterlesen