„Von der Straße zu unseren Arbeitsplätzen und von unseren Arbeitsplätzen auf die Straße!“

Die Bilder, die wir in diesen Tagen von den Protesten in den türkischen Städten sehen, sind spektakulär und die Reaktionen darauf wechseln zwischen Belustigung und Verwirrung hin und her: Ein riesiges Pikachu wird von der Polizei gejagt, junge Männer machen Liegestütze, während sie von der Polizei mit Gummigeschossen und Tränengas beschossen werden, Demonstranten versuchen, sich mit der türkischen Nationalflagge vor der Polizei zu schützen, Barrikaden werden durchbrochen, Mitglieder der Oppositionspartei überreichen den Polizisten Blumen und Simit, ein Mann rennt unter Wasserwerferbeschuss auf die Polizei zu, um nach einem Feuerzeug für seine Zigarette zu fragen. Es ist zeitweise schwierig, diese Bilder zu betrachten, die in den sozialen Medien als Ausdruck einer humorvollen Gen-Z-Protestkultur verbreitet werden, und sich nicht am Kopf zu kratzen. Und es kann sogar noch schwieriger werden zu verstehen, was in Anatolien und Mesopotamien in diesen Tagen tatsächlich vor sich geht, wenn man feststellt, dass die bürgerlichen Medien unisono Bilder eines Sufi-Derwischs mit einer Gasmaske auswählen, während sie die Proteste meist nur als einen Aufstand aus Wut über die Verhaftung eines Oppositionskandidaten darstellen. In diesem kurzen Text werden wir versuchen, uns von den sensationsheischenden Berichten zu lösen und die aktuellen Entwicklungen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

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„From the street to our workplaces and from our workplaces to the street“

​An attempt to understand what is going on in the current wave of protests in Turkey. A text by the International Section of Perspektive Selbstverwaltung (Anarchist Organisation in Berlin) based on the statement „To Struggle Against the Order of Exploitation, Tyranny and Plunder!“ by a number of anarchist groups and organisation active in Turkey.

The pictures we see of the protests in turkish cities these days are spectacular and at times meandering between causing amusement and confusion: A giant Pikachu is being chased by the cops, young men are doing pushups while being under fire from cops using rubber bullets and tear gas, protestors using the Turkish national flag to try to protect themselves from the police, barricades being broken, opposition party members handing flowers and Simit to the cops, a man running towards the police frontline to ask for a lighter. It can be confusing to look at these images, amplified by social media as manifestations of a humorous Gen-Z protest culture. And it can get even harder to understand what is actually going on in Anatolia and Mesopotamia these days, when noticing that the liberal media unilateral chooses pictures of a Sufi-Dervish wearing a gas mask, while mostly framing the protests as merely an uprising out of anger over the arrest of an opposition candidate. In this short text we will try to step away from the sensationalist reports and take a look at the current developments from a different angle.

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Internationalist Café: Polands role in „Fortress Europe“

Police and military standing in line on the militarized border between Poland and Belarus, in front high fences, behind them rolls of barbed wire.

On Tuesday April 8th a comrade from PostKom, a platform for activists in Eastern and Southeastern Europe, will speak about Poland’s role in the European border regime and the struggle of our friends on the ground against it.

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Türkei: Kampf der Ordnung von Ausbeutung und Tyrannei!

Eine Analyse der seit dem 19. März stattfindenden Proteste der anarchistischen Gruppen Anarcho Queers, Anarchists from Ankara, Bilgi Gökkuşağı, Bizim Elimizde Campaign Group, Eşitlik Topluluğu, Heimatlos Kültü, Anarchists from Istanbul, Izmir Anarchy, Kuir Uşak, Autonomous Workers’ Associations, OzU LGBTIQ+, VeganEsk, Otonom İşçi Birlikleri.

Übersetzung und Anmerkungen: Sektion Internationalismus von Perspektive Selbstverwaltung. Anmerkungen zum besseren Verständnis nicht im Originaltext enthalten und bei der Übersetzungsarbeit angefügt.

Ursprünglicher Text: https://www.iscibirlikleri.org

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Redebeitrag am 8. März: Feminismus, Feminismus, Feminismus. Wir sind alle Feminist*innen

Auf der gewerkschaftlichen 8. März Demo haben wir als als Sektion Feminismus von PS folgende Rede gehalten.

Darin wollten wir eine Kritik an der immer weiter verbreiteten Instrumentalisierung des Feminismus für imperialistische Zwecke äußern und zur Solidarität mit migrantischen und antikolonialen Bewegungen aufrufen um wirksam und konsequent für einen radikal herschaftskritischen Feminismus zu kämpfen.

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Infotalk: Militarism in Israel and the struggle against it

Internationalist Night with Perspektive Selbstverwaltung (PS) in Café Cralle. A monthly get-together with internationalist comrades by the internationalist section from PS.

This time we have a guest from New Profile, an anti-militarist organisation from Israel who comes and speaks about the militarisation of Israel and the struggle against it.

Sichtbarkeit für wilde Streiks schaffen!

Überall auf der Welt organisieren sich Lohnabhängige außerhalb von starren Gewerkschaftsbürokratien und streiken für ein besseres Leben.
Freund_innen in der Türkei bauen gerade eine Online-Platform auf, die das Ziel hat solche Wilden Streiks zu dokumentieren.

Der Fokus liegt aktuell auf den vielfältigen Kämpfen innerhalb der Türkei, soll aber mittelfristig auch auf anderen Länder ausgeweitet werden.

Wir glauben, dass diese Website ein konkreter Bezugspunkt / Erfahrungspool sowohl für uns als Bewegung, als auch für all die, die versuchen sich selbstbestimmt am Arbeitsplatz zu organisieren, sein könnte und wollen das Projekt daher mit einer Spendenkampagne unterstützen.

🐈‍⬛ Wenn ihr das ähnlich seht, lasst gerne eine kleine Spende da und teilt den Link zur Kampagne mit euren Freund_innen!

🔗 https://www.betterplace.me/building-consciousness-for-wildcat-strikes

Programm „Arbeit und Konsum“

Nachdem wir lange in den unterschiedlichsten Konstellationen innerhalb von PS daran gearbeitet haben, ist der Programmteil zu Arbeit und Konsum nun endlich fertig.

Eine kurze Vorgeschichte des Programms

Die Idee unseres Programms ist damals nach unseren ersten Versuchen der sozialen Einfügung entstanden. Einige von uns haben versucht sich bei Fridays for Future einzubringen und wurden dort mit wichtigen Fragen konfrontiert. Fragen, auf die wir nicht immer klare Antworten parat hatten. “Was wollt ihr denn genau als Anarchist*innen?” “Was sind Eure Vorstellungen in den Bereichen Klima, Wirtschaft usw.?”

Nach einigen internen Über-legungen wuchs daraus die Idee, so etwas wie ein Programm mit einer Skizze unserer Vorstellungen für die Zukunft, eine Übergangsphase und im hier und jetzt zu formulieren. Das gilt in anarchistischen Kreisen manchmal als kontrovers, weil einige behaupten, es sei autoritär, mit einer kleinen Gruppe eine Blaupause zu entwerfen für eine mögliche Zukunft. Trotz des validen Gedankens dahinter führt dieser teilweise zum Irrsinn, dass man sich gar nicht mehr bemüht zu versuchen klare Antworte zu formulieren auf gegenwärtige Probleme. Obwohl genau das es oft auch ist, was Menschen, denen man auf der Straße begegnet, interessieren würde. Mit PS haben wir uns damals entschlossen, uns auseinanderzusetzen mit diesem Widerspruch und ihm nicht aus dem Weg zu gehen.

Daraufhin wurde in 2020 eine Schreibwerkstatt organisiert, wo wir gemeinsam die Grundsteine des heutigen Programms gelegt haben. Auch der Programmteil zu Arbeit und Konsum findet hier seinen Ursprung. „Programm „Arbeit und Konsum““ weiterlesen

Warum hoffen? Geschichten aus der Mieter*innenbewegung

Freitag 18.10. // 19 Uhr
Mahalle, Waldemarstraße 110

Die größte Wohnraumkrise seit dem 2. Weltkrieg, die Krise der Mieter*innenbewegung seit 2022 und die fast schon dauerhafte Krise der radikalen Linken. Warum überhaupt noch kämpfen? Weil wir berechtigte Gründe zur Hoffnung haben. Was Hoffnung überhaupt bedeutet, warum wir dafür auch unsere Geschichte als Bewegung kennen müssen, welche Praxis uns aktuell tatsächlich Hoffnung macht und wo wir langfristig hinwollen – darüber wollen wir am 18.10. ab 19 Uhr mit euch reden. Und ganz nebenbei unseren Programmteil Wohnen als PS vorstellen. Wir freuen uns auf euch!

Barrieren: Das MaHalle ist per Bus mit dem 140er erreichbar und 50 m von der Station Waldemarstraße/Audr-Lorde-Str. entfernt. Der Eingang verfügt über eine Stufe und ist für einige Rollstühle zu schmal. Das Bad ist ebenerdig aber nicht barrierefrei. Einen Ruheraum gibt es nicht. Falls ihr Fragen habt kontaktiert uns gerne.

🏴🏳️‍⚧️🏳️‍🌈 Hinein in den Anarchistischer Block auf der Internationalistischen Queer Pride – lasst uns das Schweigen brechen!

Anarchist*innen aus den Kiezen

🗓️ 27.07.2024 Berlin
📍15:00 Treffpunkt: Vor der Sparkasse am Hermannplatz

„Es kann keinen konsequenten anti-kapitalistischen, queer-feministischen Kampf geben, der nicht auch anti-kolonial und anti-rassistisch ist.“ (Sektion Feminismus der Perspektive Selbstverwaltung, Aufruf zum Anarchistischen Block) „🏴🏳️‍⚧️🏳️‍🌈 Hinein in den Anarchistischer Block auf der Internationalistischen Queer Pride – lasst uns das Schweigen brechen!“ weiterlesen