Redebeitrag Sektion Ökologie am Demonstration „Wasser. Wald. Gerechtigkeit“

Am 11.05.2024 haben wir uns als Ökologie-Sektion von Perspektive Selbstverwaltung an der Demonstration „Wasser. Wald. Gerechtigkeit.“ vom Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ beteiligt.

Zusammen mit der Plattform Berlin sprachen wir in einem Redebeitrag für die Arbeitskampf Solidaritätsgruppe vom Bündnis über eine Perspektive, die über Demos und Apelle hinaus geht.

Redebeitrag

Wir sprechen heute für die Arbeitskampf Solidaritätsgruppe von Tesla den Hahn abdrehen.

Was passiert, wenn nach diesem kraftvollen Wochenende viele Aktivist:innen, die hier zu Besuch waren wieder nach Hause fahren? Was passiert wenn nächste Woche der Gemeinderat Grünheide dem fadenscheinig geänderten Bebauungplan zustimmt und der Wald an Tesla verkauft wird?

Was passiert, wenn das Tesla-Werk noch weiter ausgebaut wird?

Haben wir dann verloren? Sehen wir dann ein, dass in einem ach so demokratischen Prozess eben entschieden wurde, für wen das Wasser in der Region bestimmt ist?

Nein!

Hören wir auf nur Apelle an die Herrschenden zu richten und darauf zu warten dass unsere Forderungen gehört werden!

Die Macht wirksamen Druck aufzubauen und nachhaltig Dinge zu verändern liegt bei den Beschäftigten von Tesla selbst. Denn sie sind es, von deren Arbeit die Zukunft der Fabrik abhängt.

Die Tesla-Fabrik mehrt in erster Linie den Reichtum von Elon Musk und seinen Aktionär:innen!

Das passiert auf Kosten unserer Lebensgrundlagen. Das passiert durch die Ausbeutung derjenigen, die im globalen Süden unter unwürdigen Bedingungen und neokolonialen Verhältnissen die benötigten Reccourcen abbauen. Und auf dem Rücken der Beschäftigten, die tagtäglich in dieser Fabrik schuften!

Dabei werden ihnen von Tesla die Tariflöhne verweigert. Der extreme Leistungsdruck in der Fabrik führt zu Gesundheitsschäden, Arbeitsunfällen und einem sehr hohen Krankenstand.

Sicherheitsstandards werden nicht eingehalten und unbezahlte Überstunden abverlangt.

Die Arbeitsplätze bei Tesla sind unsicher. Zuletzt wurden 300 Leiharbeitende und 400 Festangestellte aufgrund der schwachen Konjunktur gekündigt.

Hire & Fire gehört zu Teslas Grundprinzipien. Beförderungen und Kündigungen sind nicht transparent.

Gewerkschaftliche Organisierung wird aktiv bekämpft. Die IG Metall wird in ihrer Arbeit gestört. Gegenüber Leuten, die ihr Maul aufmachen wird ein Klima der Angst geschaffen. Mit Verschwiegenheitsklauseln will Tesla seine Arbeiter:innen ruhig stellen.

Wir haben mit unseren Protesten Aufmerksamkeit erregt und eine große Öffentlichkeit für die Probleme erzeugt, die hier vor Ort und International durch Tesla entstehen. Wir haben Forderungen gestellt und an die Vernunft appelliert, den Veteilungskampf um das Wasser nicht noch weiter zu eskalieren.

Doch, wie machen wir weiter?

Wie reagieren wir wenn unsere Hilferufe von der Regierung wieder und wieder ignoriert werden und unser Protest erstickt wird?

Was können wir tun, um in diesem kapitalistischen System nicht klein bei zu geben?

Wir und die Arbeiter:innen des Tesla Werks haben das gemeinsame Interesse für eine bessere Fabrik zu kämpfen. Eine Fabrik die ohne Unterdrückung funktioniert. In der die Arbeiter:innen gemeinsan mit der Bevölkerung entscheiden, was und wie produziert wird.

In der nachhaltig gewonnene Ressourcen verarbeitet werden, an denen kein Blut klebt. In der nur so viel Wasser verbraucht wird, wie die Region entbehren kann.

Wir müssen die Arbeitskämpfe der Beschäftigten unterstützen!

Die Arbeiter:innen haben das Mittel des Streiks in der Hand. Gehen wir den nächsten Schritt! Bringen wir unseren Kampf für Klima- und Wassergerechtigkeit in den Betrieb!

Greifen wir die Kapitalisten da an, wo es weh tut! Nämlich in der Produktion, mit der sie hoffen Profite zu generieren, indem sie ihre Beschäftigten ausbeuten, genau so wie die Ressourcen und Menschen auf der ganzen Welt.

Lasst uns anfangen unsere Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Lasst uns uns zusammen mit den Arbeiter:innen organisieren.

Kämpfen wir gemeinsam für eine

 selbstverwaltete Fabrik!